Gekonnter Small Talk (I)

Sind Sie auch schon mal dem Firmenchef auf dem Gang begegnet und wussten nicht, was Sie sagen sollen? Oft vergeben wir Chancen, weil uns nicht die richtigen Worte einfallen, um ein Gespräch zu beginnen. Hier ist gekonnter Small Talk der Schlüssel:

Bei einer unverbindlichen Plauderei werden Kontakte zu anderen Menschen hergestellt, Vertrauen aufgebaut, Geschäfte angebahnt oder neue Freunde gewonnen.

 

Wie funktioniert das? Menschen kommen miteinander ins Gespräch, stellen Gemeinsamkeiten fest und finden von dort zu Themen, die sie wirklich interessieren. Small Talk ist die Einleitung zum Wesentlichen!

Je höher Ihre Position in einem Unternehmen, je grösser Ihr Wunsch, beruflich voranzukommen, von anderen akzeptiert und als sympathisch wahrgenommen zu werden, desto wichtiger ist es, Small Talk zu beherrschen.

Aber wie beginnt man ein Gespräch? Hilfreich ist es, eine Themenauswahl bereit zu halten und daraus je nach Situation das passende Thema auszuwählen. Hier ein paar Standardthemen, die für den Einstieg geeignet sind:

  • Jahreszeit oder Feiertage: Knüpfen sie hier an und fragen Sie: „Die Fasnacht gut überstanden?“ Na, waren Sie schon in den Ferien? Wissen Sie schon, wohin Sie dieses Jahr in Urlaub fahren?
  • Aktuelle Themen: Haben Sie gelesen, dass die Preise für den ÖV wieder teurer werden?
  • Sport: Viele Männer reden gerne über Sport. Nutzen Sie das und fragen Sie nach. Freuen Sie sich schon auf die Fussball-Europameisterschaft? Welche Sportart mögen Sie?
  • Auffälliges: Was für eine Urkunde haben Sie dort an der Wand?
  • Kompliment (nur wenn Sie es ernst meinen!): Ihr Anzug hat einen sehr schönen Schnitt – kommt er aus Italien?
  • Anerkennende Worte über etwas, das Sie beide eben gehört, gesehen oder erlebt haben, z.B. auf einem Kongress, nach einer Sitzung.
  • Eine gezielte Frage: „Können Sie mir sagen wo, wann, wie?“ Ich habe gerade … gesehen. Was denken Sie darüber?
  • Das Wetter – für viele Menschen ein beliebtes Thema für ein kurzes Gespräch. Hier lässt sich leicht anknüpfen an den letzten Urlaub oder die Wochenendplanung.
  • oder auch die Drehtür am Eingang, wenn allgemein bekannt ist, dass sie ab und zu ein Eigenleben entwickelt…

Das Thema, das Sie auswählen, sollte (1) alle interessieren und (2) positiv besetzt sein. Ausserdem sollte
(3) jeder mitreden können. Mit den oben genannten Standardthemen sind Sie auf sicherem Boden.

Selbstverständlich gibt es auch Tabuthemen, die sie kennen und meiden sollten. Hierzu gehören u.a.:

  • Politik, politische Ansichten und Politiker
  • Religion
  • Familienprobleme
  • Geld und Vermögensverhältnisse
  • Sex oder Intimes
  • Geschäftliches, Themen, die mit der Arbeit zusammenhängen
  • Themen, bei denen es um Inkompetenz geht
  • eigene Schwächen
  • Krankheiten
  • und andere zu persönliche oder negativ besetzte Themen

Wenn Sie sich in verschiedenen Kulturen bewegen, erkundigen Sie sich, was darüber hinaus im jeweiligen Land als unangebracht empfunden wird.

Das oberste Gebot ist: Sie dürfen den oder die Gesprächspartner nicht langweilen! Die meisten Zuhörer wollen beim Plaudern abschalten und gut unterhalten werden. Das Thema sollte also nicht zu trocken sein. Jammern Sie nicht und reden Sie auch nichts schlecht! Erzählen Sie nicht lang und breit über Ihr Lieblingsthema. Es ist nicht notwendig und auch nicht erwünscht, dass Sie beim Plaudern in die Tiefe gehen. Des Weiteren sollten Sie es vermeiden, mit Ihrem Wissen anzugeben und andere so zu verschrecken.

Hier die häufigsten Gesprächskiller:

  • Endlosredner und Quasselstrippen – die anderen wollen sich auch am Gespräch beteiligen!
  • Ratschläge – wo Empathie gefragt ist (denken Sie daran, ein „Rat-Schlag“ kann auch ein „Schlag“ für Ihr Gegenüber sein!)
  • Vorwürfe – vergiften das Gesprächsklima und sollten im Rahmen einer Konfliktklärung behandelt werden.
  • Angeben mit dem eigenen Wissen – Sie wollen doch sympathisch wahrgenommen werden.
  • Sarkasmus, Ironie und Zynismus – wirken verletzend.
  • Sprachmüll, Fremdwörter und Fachbegriffe – weglassen, erläutern oder konsequent ersetzen.
  • Schlechte Witze – Sie wollen doch Niveau beweisen!

Fragen Sie sich vielmehr, was in Gesprächen in Ihrem Umfeld gut angekommen ist. Beliebt sind nützliche kleine Ratschläge, kleine Missgeschicke, die Ihre menschliche Seite zeigen, Geheimtipps, Klatsch (in Massen) und natürlich lustige, kurze Anekdoten. Gewähren Sie Einblick in die interessanten und überraschenden Momente des Lebens – dann sind Sie ein interessanter Gesprächspartner und viel wichtiger: Sie bleiben in Erinnerung!

Im zweiten Teil werde ich näher darauf eingehen, wie Sie ein Gespräch am Laufen halten und wie Sie es schaffen, dass Ihr Gegenüber auf Ihre Wünsche eingeht. Darüber hinaus erfahren Sie Wissenswertes zur Körperhaltung.